Titel: Wieder bei dir

Autor: Vilyana
Kategorie: Dramatisches, Nachdenkliches
Rating: ab 6
Anmerkungen: Danke an Drachenfee fürs Betalesen!
Feedback an: doro@tiski.de
Disclaimer: Gehört alles Tolkien.

Inhalt: Abschied von einem Geliebten.

Wieder bei dir

Jetzt ist es also soweit. Der Augenblick, den ich schon so lange gefürchtet habe, den ich aus meinen Gedanken verbannen wollte. Jetzt verlässt du mich. Ich sehe, wie du aus der Stadt reitest, zusammen mit den anderen Männern, hinter deinem Herrn her. Und ich stehe hier an der Straße, zwischen den anderen Frauen, unseren Sohn an der Hand, unsere Tochter auf dem Arm, und sehe, wie du fortreitest. Noch einmal blickst du zurück, siehst mich an, und ich weiß, dass dies das letzte Mal sein wird, dass du mich ansehen wirst, hier in diesem Teil der Erde, lebend. Ich werfe dir eine Blume zu, das letzte Geschenk, das ich dir geben kann. Ein schwaches Lächeln erkenne ich auf deinem Gesicht. Sie wird nicht mehr lange blühen, doch ich befürchte, nein, ich weiß, dass sie noch ein längeres Leben vor sich hat als du. Und dann wendest du dich ab, siehst wieder nach vorne, geradeaus auf den Weg in euren Tod. Du strahlst Stärke aus, du wirst kämpfen, solange du kannst, doch es wird vergebens sein. Und doch blicke ich dir nach, zum letzten Mal in deinem Leben.
Deine Stute ist ebenfalls nervös, ein edles Tier, doch ich sehe ihre Unsicherheit, denn nicht nur die Menschen spüren die verzweifelte Hoffnungslosigkeit, die zu dieser Zeit über der Stadt liegt.

Wofür das alles? Für wen? Für Gondor, hatten sie gesagt. Hatte er gesagt. Er, Truchsess von Gondor, Denethor II. Doch was kann ich ihm schon glauben? Schon seit Ewigkeiten sitzt er auf seinem Thron in seinem Palast, ohne sich um sein Volk zu kümmern. Er schickt seinen Sohn mit den letzten Männern fort, um Osgiliath zurückzuerobern, obwohl jeder Narr weiß, dass sie es unmöglich schaffen können. Oh wie ich ihn hasse! Er trägt die Schuld an allem! Wer soll uns jetzt noch verteidigen, jetzt, wo alle fort sind? Niemand ist mehr da, der kämpfen kann, die Stadt wird untergehen. Denn Sauron wird siegen, und dann wird er unsere Länder zerstören. Die Orks werden kommen und alles vernichten. Und welchen Zweck hatte dann dieser Zug? Ruhm? Ehre? Alles wird untergehen, es wird niemand mehr da sein, der über eure Taten berichten könnte. Orks singen keine Lieder über die ruhmreichen Taten der Menschen, wenn sie alles vernichtend durch das Land ziehen. Orks weinen nicht an den Gräbern gefallener Soldaten. Orks haben keine Gefühle außer Hass, für sie seid ihr bloß Feinde, gegen die sie kämpfen. Und nun zieht ihr in die Schlacht, fort von uns, hin zu unseren Feinden, in euren Tod. Für niemanden. Bloß für den Wahnsinn eines unrechtmäßigen Herrschers, der sich seine Niederlagen nicht eingestehen kann.

Schließlich ist euer trauriger Zug vorüber, ihr habt die Stadt verlassen, für immer, und die Tore werden hinter euch geschlossen.

Nur eine einzige Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange, der Rest meines Körpers will einfach nicht glauben, was ich weiß. Dass dies der Abschied war. Unser letzter gemeinsamer Tag in diesen Gefilden Mittelerdes. Ich gehe langsam zurück in unser Haus, bin immer noch wie in Trance. Und da sitze ich dann und warte, warte auf die Nachricht eures Todes, warte darauf, dass auch alle anderen wissen, dass ihr gefallen seid und nie wiederkehren werdet.

Ich kann nicht sagen, wie lange es gedauert hat, bis sie schließlich die Nachricht eures Versagens verkünden. Du bist gefallen. Du bist tot. Alle, die uns hätten retten können, sind nicht mehr da. Bald werden die Orks kommen... Werden in ihrem Wahn über ihren Sieg alles vernichten... Werden alle töten...
Jetzt wird mir plötzlich alles klar. Doch warum erst jetzt? Nein, es war kein Abschied. Du bist bloß vorausgegangen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir dir folgen werden. Wir sind verloren Es gibt keine Hoffnung mehr für die Menschen. Unsere Stadt wird fallen.
Ja. Bald werde ich dich wiedersehen.

***

Jetzt ist es also soweit. Der Augenblick, den ich schon so lange gefürchtet habe, den ich aus meinen Gedanken verbannen wollte. Jetzt verlässt du mich. Ich sehe, wie du aus der Stadt reitest, zusammen mit den anderen Männern, hinter deinem Herrn her. Und ich stehe hier an der Straße, zwischen den anderen Frauen, unseren Sohn an der Hand, unsere Tochter auf dem Arm, und sehe, wie du fortreitest. Noch einmal blickst du zurück, siehst mich an, und ich weiß, dass dies das letzte Mal sein wird, dass du mich ansehen wirst, hier in diesem Teil der Erde, lebend. Ich werfe dir eine Blume zu, das letzte Geschenk, das ich dir geben kann. Ein schwaches Lächeln erkenne ich auf deinem Gesicht. Sie wird nicht mehr lange blühen, doch ich befürchte, nein, ich weiß, dass sie noch ein längeres Leben vor sich hat als du. Und dann wendest du dich ab, siehst wieder nach vorne, geradeaus auf den Weg in euren Tod. Du strahlst Stärke aus, du wirst kämpfen, solange du kannst, doch es wird vergebens sein. Und doch blicke ich dir nach, zum letzten Mal in deinem Leben.
Der Olifant, auf dem du reitest, ist ebenfalls nervös, ein edles Tier, doch ich sehe seine Unsicherheit, denn nicht nur die Menschen spüren die verzweifelte Hoffnungslosigkeit, die zu dieser Zeit über der Stadt liegt.

Wofür das alles? Für wen? Für Harad, hatten sie gesagt. Hatte er gesagt. Er, Sauron. Doch was kann ich ihm schon glauben? Er gibt sich als unser Freund aus, damit wir ihn unterstützen, und wenn er uns nicht mehr braucht, wird er uns vernichten, ebenso wie seine anderen Feinde. Alle Männer unseres Volkes sollten aufbrechen, um sein Heer zu unterstützen. Oh wie ich ihn hasse! Er trägt die Schuld an allem! Wer soll uns jetzt noch verteidigen, jetzt, wo alle fort sind? Niemand ist mehr da, der kämpfen kann, die Stadt wird untergehen. Denn Sauron wird siegen, und dann wird er unsere Länder zerstören. Die Orks werden kommen und alles vernichten. Und welchen Zweck hatte dann dieser Zug? Ruhm? Ehre? Alles wird untergehen, es wird niemand mehr da sein, der über eure Taten berichten könnte. Orks singen keine Lieder über die ruhmreichen Taten der Menschen, wenn sie durch das Land ziehen und alles vernichten. Orks weinen nicht an den Gräbern gefallener Soldaten. Orks haben keine Gefühle außer Hass, für sie seid ihr bloß Feinde, auch wenn ihr an ihrer Seite kämpft. Und nun zieht ihr in die Schlacht, fort von uns, hin zu unseren Feinden, in euren Tod. Für niemanden. Bloß für einen grausamen Herrscher, der am Ende auch uns vernichten wird.

Schließlich ist euer trauriger Zug vorüber, ihr habt die Stadt verlassen, für immer, und die Tore werden hinter euch geschlossen.

Nur eine einzige Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange, der Rest meines Körpers will einfach nicht glauben, was ich weiß. Dass dies der Abschied war. Unser letzter gemeinsamer Tag in diesen Gefilden Mittelerdes. Ich gehe langsam zurück in unser Haus, bin immer noch wie in Trance. Und da sitze ich dann und warte, warte auf die Nachricht eures Todes, warte darauf, dass auch alle anderen wissen, dass ihr gefallen seid und nie wiederkehren werdet.

Ich kann nicht sagen, wie lange es gedauert hat, bis sie schließlich die Nachricht eures Versagens verkünden. Du bist gefallen. Du bist tot. Alle, die uns hätten retten können, sind nicht mehr da. Bald werden die Orks kommen... Werden in ihrem Wahn über eure Niederlage alles vernichten... Werden alle töten...
Jetzt wird mir plötzlich alles klar. Doch warum erst jetzt? Nein, es war kein Abschied. Du bist bloß vorausgegangen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir dir folgen werden. Wir sind verloren Es gibt keine Hoffnung mehr für die Menschen. Unsere Stadt wird fallen.
Ja. Bald werde ich dich wiedersehen.

Ende

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