Titel: Mein geliebtes Ziehsöhnchen

Autor: Vilyana
Kategorie: Humor
Rating: ohne Altersbeschränkung
Anmerkungen: Danke an Celebgil, die mich zu dieser Fanfiction inspiriert hat, an Drachenfee fürs Betalesen und an Galadriel23 für den Titel!
Feedback an: doro@tiski.de
Disclaimer: Gehört alles Tolkien.

Inhalt: Bei Aragorns Krönung erinnert Elrond sich daran, wie er Aragorn und seine Vorfahren aufgezogen hat.

Mein geliebtes Ziehsöhnchen

Schweigend stand Elrond da und schaute Aragorns Krönung zu. Er kannte Aragorn seit er ein kleines Kind gewesen war. Wie hatte er sich verändert! Wenn er da an früher dachte...
Menschen konnten wirklich anstrengend sein. Aber am schlimmsten war immer noch Arahael gewesen. Gegen seinen Willen erinnerte Elrond sich wieder an die Zeit, als er Arahael in Bruchtal aufgezogen hatte...

Es war ein wunderschöner Tag gewesen. Die Sonne schien, die Vögel sangen und Elrond war froh, endlich einmal Ruhe zu haben. Aber dann-
"Onkel Elrond, warum ist mein Papa nicht da?" Erschrocken fuhr Elrond zusammen. Warum musste Arahael ausgerechnet jetzt mit dieser dummen Fragerei anfangen? Elrond seufzte. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie der restliche Nachmittag verlaufen würde...
"Weil er Orks jagt!"
"Warum?"
"Weil Orks böse sind."
"Warum?"
Elrond nahm sich vor, sollte er jemals wieder einen Menschen in Bruchtal aufziehen, ihm unter keinen Umständen irgendetwas von der Existenz des Wortes "warum" zu erzählen.
"Weil sie alles kaputt machen."
"Warum?"
"Weil sie Sauron dienen."
"Warum?"
Warum? Warum konnte Arahael sich nicht einmal mit einer Antwort zufrieden geben?! Und warum musste er immer ihn fragen? Konnte er nicht mal jemand anderem auf die Nerven gehen?
"Weil er der Oberbösewicht ist."
"Warum?" Elrond verlor fast seine Fassung.
"Weil er eben der böseste Bösewicht ist! Darum ist er der Oberbösewicht!"
"Warum?"
"Und warum fragst du nicht mal jemand anderen?"
"Warum?"
"Äh... weil es den anderen bestimmt Spaß macht, deine Fragen zu beantworten." Und weil ich dann meine Ruhe habe, fügte er in Gedanken hinzu.
"Warum?"
"Also... weil..." Warum sollte es jemandem Spaß machen, dämliche Fragen von Arahael zu beantworten, auf deren Antworten nur neue Fragen kamen?!
"Weil sie sich sonst vielleicht benachteiligt fühlen." Irgendetwas musste er ja schließlich sagen.
"Warum?"
"Weil du immer nur mich fragst und nie jemand anderen!"
"Warum?"
Warum? Warum fragte er ihn das? Woher sollte er denn das wissen?
"Weil es dir anscheinend Spaß macht, mich zu nerven."
"Warum?"
"Weil du-"
Von diesem Moment an konnte Elrond sich nur noch daran erinnern, dass er drei Stunden später in seinem Bett aufwacht war und Glorfindel ihm gesagt hatte, er sei im Garten in Ohnmacht gefallen. Arahael hatte Glorfindel benachrichtigt, dass Elrond keine Antwort mehr gab, wie er später erfuhr.

Doch wenn er es sich genau überlegte... Aragorn war doch der schlimmste gewesen! Dieses Gespräch, von dem er immer noch regelmäßig Alpträume bekam...
"Warum darf ich Arwen nicht heiraten?"
"Weil sie sonst sterblich wird und mich verlässt und ich das nicht will."
"Warum?"
"Weil sie meine Tochter ist."
"Warum?"
Elrond konnte es nicht fassen. Er war ja nun schon einiges von Aragorns Vorfahren gewöhnt, aber DAS hatte ihn noch niemand gefragt. Er konnte nicht verstehen, wie er damals nur auf die Idee gekommen war, die Nachkommen der Dúnedain bei sich aufzunehmen.
"Weil ich ihr Vater bin."
"Warum?"
Fünf Stunden später wachte Elrond wieder aus seiner Ohnmacht auf. Aragorn stand immer noch neben ihm.
"Warum darf ich Arwen nicht heiraten? Wir sind doch schon verlobt."
Elrond wachte zwar drei Tage später wieder auf, aber wirklich erholt hatte er sich von diesem Schock immer noch nicht.

"Elrond! Wach auf!"
Elrond öffnete die Augen und sah in Arwens besorgtes Gesicht.
"Was ist passiert?", fragte er.
"Du bist plötzlich in Ohnmacht gefallen."
"Oh."
"Aber dank Aragorn geht es dir jetzt anscheinend wieder besser."
"Aragorn?"
Elrond fiel in eine neue Ohnmacht.

Ende

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