Titel: Flieg mit mir
Autor: Anuriell
Kategorie: Romantik
Rating: ab 6
Anmerkungen: Fanfiction zu Lilys Ownfiction "Sterne".
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Inhalt: -
Flieg mit mir
Lang war der Tag, anstrengend und weit war der Ritt. Jetzt liege ich hier, neben dir, im Bett und sehe dich an. In deinem Gesicht erkenne ich, was kein anderer zu sehen vermag… Sorge, Angst… um mich. Es tut mir leid, dir so viel Kummer zu bereiten, ich wünschte, ich könnte dir deine Sorgen nehmen. Doch wie könnte ich, wo auch mein Herz so voller Angst ist. Auch wenn ich es nicht zeigen will und so stark erscheine - Ich brauche dich.
Meine Glieder schmerzen, doch als du dich zu mir legst, ist das längst vergessen. Du schmiegst dich an mich, deine Wärme berührt mich tief in der Seele. Wie hätte ich jemals erahnen können, dass mein Leben diesen Weg verlaufen würde? Ein Sohn des Königshauses bin ich nunmehr, Thronfolger an deiner Seite. Was kommt da auf uns zu, was erwartet uns? Lass dich nicht blenden von der Stärke, die ich an den Tag lege - Ich brauche dich.
Zufrieden seufze ich und genieße den Moment… er gehört nur uns. Viel zu selten sind sie geworden, solche Augenblicke. Oft fürchte ich, sie könnten eines Tages gar nicht mehr da sein. Es ist eine schreckliche Vorstellung, wir dürfen es nie so kommen lassen. Du weißt, wie es meinen Großeltern ergeht - so etwas will ich nie erleben müssen. Ein kalter Lufthauch zieht durch eine Lücke im Fenster und streift meinen Arm. Augenblicklich richten die kleinen Härchen dort sich auf. Wiederum seufze ich. Sage ich dir eigentlich, was ich empfinde? Sage ich es dir oft genug? Du weißt es - Du bedeutest mir so viel.
Bitterkalt ist es draußen, das bemerke ich nun wieder, als du eine Gänsehaut bekommst. Sanft ziehe ich die Decke höher, bis sie über deine Schultern reicht. Ich will dich beschützen. Vor Kälte und Regen, Nacht und Finsternis und vor sogar vor dir selbst. Glaubst du, wir können es schaffen? Glücklich zu sein, gemeinsam, für immer, so wie wir es uns am Tage unserer Hochzeit versprachen? Ich muss an deine Großmutter denken, die Königin. So lange Zeit liebte sie ihren Gemahl und dann wandte sie sich von ihm ab. Wirst du das auch tun? Zeige ich dir denn genug, was ich fühle? Lasse ich es dich spüren? Ich muss es nicht aussprechen, du weißt es - Du bedeutest mir so viel.
Mollig warm ist es mir nun und dankbar lächele ich dich an. Was hast du, mein Liebster, was steht dort auf dein Gesicht geschrieben? Sind es Zweifel, kann es sein? Nein, tu das nicht, ich bitte dich. Zweifel nicht an mir, an uns. Lass mich deine Gedanken hinfort jagen, weit, weit, weg, wo sie dich niemals mehr erreichen können. Zärtlich streiche ich mit der Hand über dein Gesicht. Du wirst bei mir bleiben, ich bin mir sicher, du wirst mir nie alleine lassen - Ich vertraue dir.
Ahnst du, worüber ich nachdenke, als deine Hand mich kurz berührt? Ja, das tust du, ich sehe es in deinen Augen. Niemals werde ich weg gehen, mein Platz ist bei dir. Aber du … wenn du gehst und mich zurück lässt, kann ich dir nicht folgen. Wie soll ich weiter machen, wenn du weg bist und ich nicht weiß, ob du je zurück kehren wirst? Nein, daran will ich nicht denken. Soweit ist es noch nicht, noch bist du hier und nicht gefallen. Auch wenn du gehst, wirst du mich immer lieben - Ich vertraue dir.
Mein Kopf lehnt wieder an deiner Brust, wo ich deinen gleichmäßigen Atem hören kann … so friedlich und beruhigend. Könnte es doch nur für immer so sein. Lass uns nicht dorthin gehen, lass uns unseren Aufgaben entsagen und weggehen. Irgendwohin, wo es nur noch uns gibt, wo nichts anderes mehr zählt als wir beide. Denn das ist es, was mir wichtig ist - du. Es sind nicht Edelsteine, an Ketten kunstvoll geschliffen, Stoffe, zu prachtvollen Kleidern verarbeitet, die mein Herz erfreuen. Nein, du bist es - Dir gehört mein Herz.
Freiheit ist es, nach der du dich sehnst. Die Freiheit, zu tun, was du willst und dich nicht ständigen Zwängen unterwerfen zu müssen. Ja, dann wärest du endlich frei. Es tut mir leid, dass ich dir deinen Wunsch nicht erfüllen kann, aber ich kann dir versprechen, dass du dich bei mir nie einem Zwang unterwerfen musst. Bei mir kannst du sein, wer du bist. Es ist nicht die Etikette, das vornehme Benehmen, die Titel, die hohen Ränge, die mein Herz glücklich machen. Nein, du bist es - Dir gehört mein Herz.
Spät ist es geworden und mit der Nacht legt sich auch die Müdigkeit über mich. Bald schon wird der Schlaf mich mit sich nehmen, in eine andere Welt, in der alles leicht und schön ist, wenn ich es so will. Nie könnte ich in den Armen eines anderen so behütet ruhen, wie in den deinen. Nur bei dir fühle ich so … ja, wenn ich in deinen Armen einschlafe, dann weiß ich, dass ich Zuhause angekommen bin. - Ich liebe dich, Jadíor.
Leise geht dein Atem und ich weiß, du schläfst. Ich folge dir und finde dich schon bald, denn selbst in meinen Träumen bist du bei mir. Heute Nacht will ich nicht mehr an die Wirklichkeit denken, denn unsere Träume kann uns niemand nehmen, sie sind frei, wie Vögel die über das Land ziehen. Komm, meine Liebste, und flieg mit mir. Leer deinen Kopf, bis dort nur noch eines ist, bis nur noch ein Gedanke zählt - Ich liebe dich, Enaíra.
Ende
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