Sand der Zeit

Der dritte Monat

Kapitel 11: Wieder einer dieser Tage

Coruscant, Jedi-Tempel, Ratsgemächer

"Meister?"
Yoda blinzelte und sah auf. Mace Windus dunkle Augen blickten mit leichter Besorgnis auf ihn herab.
"Eine Störung, Meister?"
Der kleine grüne Jedi-Großmeister schüttelte den Kopf. "Ein seltsames Gefühl, dies ist", sagte er langsam. "Schwach es ist, nicht die Dunkle Seite der Macht es ist, aber fehl am Platze." Er fixierte Mace. "Hier im Tempel, es ist."
Yoda sah sich um, bedachte die anderen Ratsmitglieder mit einem kurzen Blick, ehe er sich wieder den beiden Jedi zuwandte, zu denen er gesprochen hatte, bevor die Macht seine Aufmerksamkeit gestört hatte.
"Unseren Entschluss wir euch später mitteilen werden, Meister Kenobi, Ritter Skywalker", sprach er nachdrücklich und schloss die Ratssitzung mit diesen Worten, gerade, als ein junger Jedi eine Nachricht aus dem Krankenflügel des Tempels brachte.

°°°

Coruscant, Jedi Tempel, Krankenstation

"Sie wurden an einem Hintereingang gefunden", erklärte der leitende Heiler, ein menschenähnlicher Jedi namens Fié Aent. "Niemand weiß, woher sie kommen oder wer sie sind. Minimale Verletzungen, nur Kratzer und leichte Verbrennungen."
"Sie sind einfach... erschienen?", fragte Adi Gallia stirnrunzelnd.
"Mehr oder weniger", entgegnete Fié leise seufzend und legte einen Scanner beiseite, während sein Blick auf den beiden Patienten verweilte. "Jemand spürte einen starken... Sog in der Macht. Als er einen Blick um die Ecke warf, lagen die beiden dort am Boden. Sie müssten jeden Moment aufwachen, Meister", endete er an Yoda gewandt und neigte respektvoll den Kopf.

Der kleine Jedi-Meister nickte und betrachtete die beiden Männer mit geduldiger Neugier. Er brauchte nicht lange zu warten; einer der beiden rührte sich just in diesem Moment und schlug die Augen auf. Fié war sofort an seiner Seite.
"Ruhig", instruierte er und scannte kurz seinen Kopf. "Setzt Euch langsam auf, ich weiß nicht, wie lange Ihr außer Gefecht gewesen seid", fuhr er anschließend fort und nickte ihm freundlich zu.
"Wo... Wer...", hörte Yoda den Mann leise murmeln, ehe dieser sich auf den Ellbogen hochstemmte, die Beine vom Bett schwang und sich aufsetzte, ohne Aents Missbilligung zu beachten. Sein Blick blieb an Yoda hängen.

"Was...", brachte er hervor, schüttelte, offensichtlich geschockt, den Kopf und schloss die Augen. "Seid Ihr in Ordnung?", fragte der Heiler sofort stirnrunzelnd.
Der Unbekannte atmete zitternd ein. "Entweder träume ich oder es ist wieder einer dieser Tage", erwiderte er und öffnete abermals die Augen. "Und aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass ich träume."
Meister Windu trat neben Yoda. "Wie ist Euer Name?", verlangte er zu wissen.
Der Fremde sah ihn an, schien kurz nachzudenken und ihn dann zu erkennen. "Corran Horn", erwiderte er und neigte leicht den Kopf, während er aufstand.
Er war nicht sonderlich groß, dafür kompakt gebaut und gekleidet in dunkelbraune Roben sowie einen Mantel von der gleichen Farbe. Die Haare, braun, lang und durchzogen von silbernen Strähnen, waren lose zurückgebunden. Yoda meinte, in seinen Augen kurz Angst aufflackern zu sehen, als er den bewusstlosen Mann auf dem anderen Bett bemerkte. Im Bruchteil einer Sekunde war er an dessen Seite.

"Luke?", fragte er leise, worauf der Angesprochene mit einem Mal scharf einatmete und erwachte. "Meister Whitesun?", fragte er, immer noch leise und mit klarer Besorgnis.
Für einige Augenblicke lang war alles still.
"Ich bin in Ordnung, Corran", entgegnete dann eine alte Stimme. Deren Besitzer war anscheinend um ein Weniges älter, denn sein kürzeres, einstmals wohl dunkelblondes Haar war zu großen Teilen weiß, das Gesicht von feinen Narben und Falten durchzogen. Als Fié ihm aufhalf, wurde ersichtlich, dass auch er nicht sonderlich groß war.

"Und wer seid Ihr?", fragte Adi, die aussah, als könnte sie nichts mehr überraschen.
"Luke Whitesun", entgegnete der so Gefragte, verharrte einen Moment in seiner sitzenden Haltung, richtete sich dann auf und öffnete die Augen.

°°°

Corran fand sich Auge in Auge mit einem ihm unbekannten Heiler wieder, was ihn beunruhigte.

"Ruhig", meinte der Unbekannte in dem typischen Tonfall eines Arztes. "Setzt Euch langsam auf, ich weiß nicht, wie lange Ihr außer Gefecht gewesen seid", fügte der Mann hinzu, nachdem er seinen Scan beendet hatte, und nickte.

/Wie lange bin ich außer Gefecht gewesen?/
Er erinnerte sich vage an Funken, das Geräusch von zerreißendem Metall und den Anblick einer zu Boden stürzenden Gestalt, einen Sog in der Macht, dann Dunkelheit.
"Wo... Wer...", murmelte er verwirrt, studierte die Decke über sich und die Einrichtung des Raumes, die er aus den Augenwinkeln erkennen konnte, alles neu und glänzend. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - pickte und nagte etwas an ihm, das er im ersten Moment nicht identifizieren konnte. Sein Blick fiel auf den Scanner des Heilers.
Corran musste der Krankenstation oft genug Besuche abstatten, um sich mit den neusten medizinischen Errungenschaften recht gut auszukennen. Er wusste jedenfalls genug, um zu wissen, dass der Scanner des Heilers eher in die Zeit seines Großvaters passte als zum Standard der Neuen Republik. Er dachte mit einem Mal nicht mehr daran, auf den Heiler zu hören, und setzte sich schwungvoll auf.
Das erste, was er sah, war ein kleiner grüner Alien mit großen Ohren, gekleidet in die braunen Roben eines Jedi-Meisters.

"Was...", keuchte er und unterdrückte in letzter Sekunde den corellianischen Fluch, der ihm auf der Zunge lag. Er hörte kaum die Frage des Heilers, schloss stattdessen die Augen und ging rapide alle möglichen Erklärungen für das durch, was er gesehen hatte.
/Gehirnerschütterung? Drogen? Visionen...? Nein, bei meinem Glück.../
"Entweder träume ich oder es ist wieder einer dieser Tage", murmelte er leise und öffnete erneut die Augen. "Und aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass ich träume", fügte er hinzu, als Yoda immer noch vor ihm stand. Lebendig und mit einem recht misstrauischem Ausdruck auf dem Gesicht, wohlgemerkt. Ein menschlich aussehender, dunkelhäutiger Jedi-Meister war neben ihn getreten und bedachte ihn mit einem Blick, der dem Lukes Konkurrenz machte.
"Wie ist Euer Name?"

Corran musterte ihn kurz und durchsuchte sein Gedächtnis rasch nach den Aufzeichnungen der Alten Republik.
/Mace Windu. Warum bloß überrascht mich das nicht?/
"Corran Horn", erwiderte er wahrheitsgemäß, war der Name Horn doch für den größten Teil des Lebens seine Identität gewesen, auch, wenn er zur Zeit - wieder einmal - unter Halcyon ging. Zur Vorsicht sandte er eine sanfte Suggestion von Ehrlichkeit hinterher.
Als er seinen Blick von Windu losriss, bemerkte er etwas anderes, das ihn fast noch mehr beunruhigte als die Anwesenheit zweier toter Jedi-Meister.

"Luke?"
Leise Panik machte sich in ihm bemerkbar, als er einen Sekundenbruchteil später auf Lukes ausdrucksloses Gesicht hinabstarrte und nach einer Reaktion suchte.
/Der Name Skywalker kommt hier nicht in Frage/ schoss es ihm durch den Kopf, zusammen mit diversen Theorien, was, bei allen corellianischen Höllen, hier gerade passierte.
Seine Stimme schien Luke aus seiner Bewusstlosigkeit gezerrt zu haben, denn er atmete tief ein und der Schleier über seinem Geist lüftete sich leicht.

"Meister Whitesun?", fragte Corran, den ersten Namen aussuchend, der ihm in den Sinn kam.
/Wir haben ein gewaltiges Problem/ schickte er eine mentale Botschaft hinterher.
/Was?/ kam eine noch schläfrige Antwort.
/Streckt einmal bitte Eure Machtsinne aus und sagt mir, dass ich keine Halluzinationen habe/ meinte Corran und griff nach Lukes Schulter, nur für den Fall der Fälle. Entgegen seiner Erwartungen versuchte der andere Jedi aber nicht, mit einem Satz aufzuspringen, als er begriff, worauf Corran hinauswollte.
/Wenn es eine Halluzination ist, dann habe ich sie auch/ kam eine angespannte Antwort. /Ihr habt auch den Sog gespürt, bevor... ‚es' passierte, nicht wahr?/
/Ja. Dann glaubt Ihr tatsächlich...?/ Corran schweifte ab, als Luke sich in die Macht versenkte auf der Suche nach Antworten.
/Mit der Macht ist nichts unmöglich.../ sandte der ältere Jedi schließlich leise. /Und, so unwahrscheinlich es auch klingen mag, ich fühle nichts, was auf etwas anderes hindeuten könnte./
/Mir geht es ebenso. Luke, das ist... was machen wir jetzt?/
Der Corellianer konnte spüren, wie der ältere Jedi sich mit mentaler Gewalt durch mehrere Entspannungstechniken zwang, ehe er, unnatürlich ruhig, schließlich antwortete.
/Wir werden sehen./
/Ich habe geahnt, dass Ihr das sagen würdet. Wie fühlt Ihr Euch?/

"Ich bin in Ordnung, Corran", entgegnete er leise und ließ zu, dass ein plötzlich an seiner Seite aufgetauchter Heiler ihm in eine sitzende Position half, denn obgleich er keine Schmerzen hatte, fühlte er leichten Schwindel und ein Kratzen an seinen mentalen Schilden.
Er brauchte einen Augenblick, ehe ihm klar wurde, dass es Yodas Präsenz war, die leicht, unbewusst nur, gegen seine Schilde prallte - die Verbindung zu seinem ehemaligen Meister war stark, auch wenn Yoda ihn - sollte seine unaussprechliche Vermutung korrekt sein - noch nicht kannte. Die anderen Personen ihm Raum waren von einer ähnlichen Atmosphäre der Macht und Autorität umgeben, die ihm als Ganzes für einen Moment den Atem nahm. Er verstärkte seine eigenen Schilde, gerade so sehr, dass es nicht so wirkte, als wolle er etwas verstecken, und ließ die Macht seine Sinne beruhigen.

"Und wer seid Ihr?", hörte er die Stimme einer Frau fragen.
"Luke Whitesun", erwiderte er, nachdem ihm im letzten Moment und nicht ohne einen mentalen Stoß mit dem Ellbogen von Corran eingefallen war, mit welchem Namen der Corellianer ihn zuvor angesprochen hatte. Darauf konzentriert, sich in die Identität dieses Namens einzufinden, damit seine Lüge nicht als solche entlarvt wurde, glaubte er schließlich, trotz des anhaltenden Schwindels, die Augen öffnen zu können. Sein Blick huschte über Yoda, Windu und die Frau, die gesprochen hatte.
/Adi Gallia?/ überlegte er.
/Vermutlich, ja/ erhielt er Zustimmung.

Mit einem dankbaren Nicken an Corran stand er schließlich auf. Er inspizierte rasch die Umgebung auf der Suche nach Unstimmigkeiten, fand, ebenso wie sein Freund zuvor, die veraltete Technik, und zwang sich schließlich dazu, Yoda anzusehen. Er hoffte inständig, dass sein alter Meister nicht in der Lage war, seine Täuschung zu durchschauen; ganz sicher war er sich nicht.
"Meister", grüßte er mit erzwungener Ruhe und verneigte sich leicht.
Yoda nickte und musterte den Fremden. "Euch kennen, ich nicht tue. Euer Name, er mir nichts sagt. Woher Ihr kommt?"

Corran und Luke wechselten einen Blick.
/Habt Ihr ernsthaft vor zu sagen, dass wir durch die Zeit gereist sind?/
/Das ist die generelle Idee, ja./
/Immer vorausgesetzt, wir sind wirklich durch die Zeit gereist und dies ist nicht eine einzige große... Halluzination, Vision, irgend etwas, nur nicht eine Zeitreise./
/Ihr seid wenig begeistert von der Vorstellung, Corran, nicht wahr?/
Ein geistiges Schnauben antwortete ihm. /Ihr etwa? Ich will mir gar nicht vorstellen, was für eine Katastrophe wir anrichten könnten.../
/Darüber können wir uns später unterhalten. Ich werde ihm die Wahrheit sagen/ meinte Luke resolut.
/Das ist gefährlich/ murmelte der Corellianer. /Wie wäre es mit einer netten kleinen Geschichte.../
/Gefährlich, ja. Aber glaubt Ihr im Ernst, wir könnten Yoda anlügen? Eine Namensänderung wird nicht weiter auffallen, aber eine komplett erfundene Lebensgeschichte? Nein, das würde nicht funktionieren. Wenn dies wirklich eine Zeitreise ist, wird es einen Grund dafür geben, den ich herausfinden möchte, ehe wir voreilig werden/ gab Luke zu bedenken. /Je mehr wir ihnen erzählen, desto weniger werden sie nachfragen/ fügte er hinzu.

Er spürte, dass Corran nicht überzeugt war, ignorierte es jedoch.
"Die Frage lautet, so glaube ich, Meister, nicht woher, sondern von wann", entgegnete er langsam und sah seinen Freund aus den Augenwinkeln finster nicken. "So wie es aussieht, sind wir sechzig bis siebzig Jahre in der Vergangenheit, von uns aus gesehen", schätzte er vorsichtig. Er fühlte die Präsenz seines Vaters und Obi-Wans in einiger Entfernung, konnte jedoch nicht genau sagen, wie alt Anakin Skywalker in dieser Zeit war. Yodas Alter zu schätzen kam natürlich noch weniger in Frage.

"Was ist passiert?", fragte Windu, nicht ohne Misstrauen.
Corran brummte leise. "Wir kamen von einer Besprechung im Senat und sind in eine kleine Auseinandersetzung mit einigen Dunklen Jedi geraten, die uns in die unteren Level Coruscants geführt hat. Irgendwo vor uns in der Dunkelheit fühlten wir eine leichte Verzerrung in der Macht, spürten aber keine Gefahr und konnten ohnehin nicht umkehren." Er pausierte kurz. "Ich erinnere mich nur noch daran, dass eine Art... Sog in der Macht entstand, dann, Meister Whitesun zu Boden fallen zu sehen, mehr nicht."
Luke nickte bekräftigend und runzelte die Stirn in tiefer Konzentration, doch weitere Details wollten ihm nicht einfallen.

"Ihr wurdet vor einem Hintereingang auf dem untersten Level des Tempels gefunden, bewusstlos", erklärte Fié Aent nachdenklich. "Corran Horn und Luke Whitesun, nicht wahr?", fragte er anschließend und tippte die Namen auf ein Datenpad ein.
"Ich vermute, Ihr bekleidet den Rang eines Meisters." Obgleich es als Feststellung formuliert war, klang es fragend. "In Eurer Zeit", fügte Fié hinzu, als er das Stirnrunzeln der Ratsmitglieder bemerkte.
"Ja", entgegnete Corran mit neutraler Stimme, doch Luke hörte ihn innerlich schnauben.

"Reine Formalitäten, Ihr werdet entschuldigen." Fié musterte die beiden erneut. "Meister Whitesun, ich bestehe darauf, dass Ihr Euch wieder hinlegt oder zumindest setzt", wies er an, als er bemerkte, dass Luke recht blass geworden war und sich auf die Macht stützen musste, um seine Fassung zu bewahren.
Corran ergriff ihn sacht am Arm und führte ihn zurück zu der Liege, auf der er erwacht war. Auf den letzten Schritten schwankte Luke bedenklich. Seine Machtpräsenz verlor an Substanz, für einen kurzen Augenblick, als wolle sie zurück in ihre eigene Zeit.
Während Corran ihn vorsichtig auf die Liege gleiten ließ, war Fié wieder mit seinen Scannern beschäftigt.
"Er verliert erneut das Bewusstsein", murmelte er, besorgt angesichts der Veränderung in der Macht, und winkte einem Assistenten.

"Luke?", wisperte Corran und berührte die Machtsinne des anderen mit seinen eigenen.
/Was geschieht mit Euch?/
/Ich bin mir nicht sicher/ kam eine schwache Antwort. /Aber... Corran.../
"Meister!"
Luke kratzte die letzten Fäden seines Bewusstseins zusammen, um einen Gedanken zu formulieren. /Ich habe das Gefühl... lasst mich in der Macht ruhen, es wird alles gut sein.../
Der Corellianer seufzte, nur zum Teil erleichtert, und drückte Lukes Hand. "Er ist in Ordnung. Er glaubt es zumindest."

"Hat Meister Whitesun vor Eurer..." Aent zögerte. "... Zeitreise gesundheitliche Probleme gehabt?"
"Abgesehen von den üblichen, meint Ihr?", fragte Corran trocken.
"Überarbeitung und Schlafmangel?"
"Was sonst? Nein, soweit ich weiß, nicht. Allerdings hatten wir in den Wochen vor unserem kleinen Unfall nur wenig Kontakt", entgegnete er mit sorgfältig kontrollierter Stimme und steinerner Miene, die nichts von seiner eigenen Müdigkeit durchblicken ließ.

°°°

Coruscant, Jedi-Tempel, Whitesun Apartment

"Die Tatsache, dass wir Unterkünfte erhalten haben, weist meiner Meinung nach nicht unbedingt darauf hin, dass der Rat weiß, wie wir in unsere Zeit zurückkommen können", bemerkte Corran einen Tag später, als Luke endlich wieder die Augen aufgeschlagen hatte und über die grobe Desorientierung hinweg gekommen war.
"Und ich bin mir mittlerweile sicher, dass dies keine Vision und auch keine Halluzination ist", setzte er hinzu.
Luke ließ zu, dass der Corellianer ihm aufhalf, und folgte ihm schweigend in den kleinen Wohnraum, wo sein Mantel auf einer Sessellehne lag, neben verschiedenen Kleiderstapeln, die er von der Tempelverwaltung erhalten hatte.
Während Corran sich auf die Couch fallen ließ, wanderte er langsam hinüber zu der Fensterfront und blickte hinaus auf das abendliche Coruscant, das anders war als das, was er kannte, aber dennoch vertraut wirkte.

Nach langen Minuten der Stille seufzte der Corellianer.
"Meister Sky... Whitesun, ich weiß, dass Yoda Euer Meister war und welchen Respekt Ihr ihm entgegenbringt. Aber das ändert nichts."
"Worauf wollt Ihr hinaus?", fragte Luke in einem leisen Tonfall, der deutlich machte, dass er sehr wohl wusste, in welcher Richtung dieses Gespräch verlief.
Corran schnaubte. "Ihr kennt mich. Ich kenne mich. Ich weiß nicht, wie ich mich gegenüber einem Rat verhalten soll, der einen Sith Lord selbst dann nicht erkennt, wenn er direkt vor seiner Nase operiert."

Luke regte sich nicht, aber eine Warnung knisterte in der Macht.
"Ihr werdet es ihnen nicht verraten. Ihr werdet nichts verraten, dass die Zukunft nachhaltig beeinflussen könnte."
Corran hörte trotz der Müdigkeit in der Stimme des älteren Jedi einen gewissen Unterton, der ihm sagte, dass es eine sehr schlechte Idee wäre, jetzt zu widersprechen.
"Wie Ihr wünscht", erwiderte er nachgebend. "Darf ich fragen, warum?"
"Ihr dürft. Aber nicht mehr heute Abend, denn es ist eine lange Erklärung, die ich Euch geben werde. Geben muss."
/Nicht, dass sie uns weiter helfen würde. Und das nächste Mal kann ich auch darauf verzichten, gewaltsam in die Letzte Heimat gebracht zu werden/ überlegte er bei sich und verzog das Gesicht. /Wenn Ulic das noch ein Mal versucht.../

Wird fortgesetzt...

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