Sand der Zeit

Der zweite Monat

Kapitel 5: Auseinandersetzungen

Coruscant

"Es gefällt mir nicht. Es gefällt mir ganz und gar nicht", murmelte er.

Drei Wochen später war Luke Skywalker mit seinen Nachforschungen immer noch nicht weitergekommen und weder Jacen noch Ben hatten ihm bisher helfen können. Tatsächlich war er dazu übergegangen, die Mitglieder der Skywalker-Familie regelmäßig zu befragen, wie sie Veränderungen wahrnahmen.
Ohne Ergebnis.
Die Rätsel um die Verschiebung in der Macht schienen nicht zu lösen zu sein und sogar der Ewige Rat stand hilflos ihm hilflos gegenüber. Anakin Skywalker und Anakin Solo waren darauf angesetzt worden, Informationen zusammenzutragen, hatten aber bisher nichts finden können, das hilfreich gewesen wäre.
Anspannung hatte sich breit gemacht.

Luke saß bereits seit einigen Minuten reglos in seinem kleinen corellianischen Zwei-Mann-Shuttle und starrte durch die Frontscheibe hinaus auf die nächtliche Stadt. Neben ihm gab R2-D2 eine fragende Serie von zwitschernden Geräuschen von sich.
"Nein, nein, ich denke nur laut", erwiderte er und streckte sich leicht. "Und zuviel, wahrscheinlich. Sei so gut und hilf mir, das Schiff zurück zum Tempel zu fliegen, ja?", bat er und lehnte sich zurück, schloss die Augen. Mittlerweile spürte er die Müdigkeit in sämtlichen nicht ganz jungen Knochen und da R2-D2 ein erstaunliches Geschick dafür entwickelt hatte, das Shuttle zu fliegen, ließ er den kleinen Astromech die Kontrollen übernehmen.

Er war eingeschlafen, als wenig später die ausdruckslose Stimme eines Droiden durch die Lautsprecher drang, und schreckte verwirrt hoch. R2 piepste abermals.
"Es geht mir gut. Ich bin nur müde", versicherte er seinem kleinen mechanischen Freund und berührte einen Schalter im Cockpit.
"Tempelkontrolle, hier ist die Abendstern, Luke Skywalker. Ich bitte um Landeerlaubnis."
"Landeerlaubnis erteilt für Hangar 7, Meister Skywalker", kam die Antwort.
Luke wollte die Verbindung schon unterbrechen, als plötzlich eine andere Stimme erklang.
"So spät noch unterwegs, Meister?"

"Die Frage könnte ich zurückgeben, Corran. Was macht Ihr um diese Zeit noch im Tempel?", fragte Luke verwundert und bedeutete R2, etwas langsamer zu fliegen, als sie sich dem kleinen erleuchteten Hangar näherten, der für die Schiffe der Skywalkers reserviert war. Außer einem alten X-Wing aus Rebellenzeiten, den er heute noch gelegentlich flog, standen dort Maras Jadeschwert; dazu eine größere Yacht, die selten genutzt wurde, und Bens kleines Shuttle.
"Corran?"
"Meister Hor... Halcyon hat die Tempelkontrolle soeben verlassen", erwiderte die leicht pikierte Stimme des Droiden. Und leiser, als ob er zu einem Kollegen spräche: "Woher soll ich denn wissen, unter welchem Namen er zur Zeit geht? Als ich zum letzten Mal nachgesehen habe, war ich noch kein Telefonbuch."

Luke hörte nicht mehr zu, fühlte er doch, wie Corran den Hangar betrat und an der Tür stehen blieb, bis die Abendstern sanft auf dem dazu vorgesehenen Platz gelandet war. Er ließ die schmale Rampe hinab und trat stirnrunzelnd hinaus auf das Deck, wo der Jedi-Meister ihn bereits erwartete.
"Guten Abend", meinte Luke und nickte, als Corran sich leicht verneigte. "Warum seid Ihr um diese Zeit noch hier?"
"Guten Abend, Meister", grüßte der Angesprochene zurück. "Ich war auf der Suche nach Euch und wollte soeben herausfinden, wohin Ihr geflogen seid", fügte er mit einem pointierten Blick auf das Shuttle hinzu. "Denn ich glaube nicht, dass Ihr Jacen oder einen anderen Jedi dort drin versteckt habt."

Luke blickte ihn abwägend an.
"Man sollte meinen, dass ich meine Schwester besuchen könnte, ohne dass mir jemand hinterher spioniert", sagte er letztendlich, ohne einen Vorwurf zu machen, ohne Ärger, aber auch ohne eine Spur Humor. Corran, der den ungehaltenen Blick bisher ungerührt erwidert hatte, verzog das Gesicht. Er kannte Luke gut genug, um den resignierenden Unterton in seiner Stimme wahrnehmen und deuten zu können.
"Wollt Ihr das Thema noch einmal diskutieren?", fragte er.
"Bestünde auch nur die geringste Chance, dass Ihr zu einem anderen Ergebnis gelangen könntet?", fragte Luke zurück und begann auf die Tür zuzugehen, nachdem R2 hinter ihm das Schiff verlassen und die Rampe hochgefahren hatte, signalisierend, dass seine Arbeit beendet war.

Corran folgte ihm ungefragt.
"Nein. Ihr seid elf zu eins überstimmt worden."
Luke antwortete nicht sofort.
"Ihr übertreibt", sagte er schließlich. "Und Ihr wisst das."
"Man kann nicht vorsichtig genug sein, Meister", begann Corran und wollte offensichtlich dezidiert aufzählen, warum es für den Jedi-Meister nicht sicher war, alleine den Tempel zu verlassen; unter Lukes bittendem Blick brach er jedoch ab.

"Das weiß ich", meinte dieser und blieb stehen. "Ich bin mir über die Situation sehr wohl im Klaren, Corran, und ich habe auch nicht vor, leichtsinnig zu werden. Aber wenn ich nicht einmal meine eigene Schwester besuchen kann, die im sichersten Gebäude Coruscants lebt, ohne dass jemand jeden einzelnen meiner Schritte überwacht, dann verbuche ich dies nicht mehr unter ‚notwendigen Maßnahmen'. Das geht zu weit."
"Luke, Ihr stellt die Situation schlimmer dar, als sie tatsächlich ist. Es ist nur vorrübergehend und Ihr werdet Euch in einigen Wochen daran gewöhnt haben. Außerdem bestreite ich nicht, dass der Imperiale Palast sicher ist - es sind der Flug und der Weg vom Hangar zu den besser bewachten Teilen des Palastes, die mir Sorgen bereiten", versuchte Corran zu erklären, konnte aber anhand von Lukes Gesichtsausdruck deutlich erkennen, dass es vergebens war.

Und wirklich war die Antwort nicht unerwartet.
"Was wollt Ihr tun, Corran? Mich auch hier im Tempel auf Schritt und Tritt begleiten lassen? Bis zu meinem Apartment, in den Meditationsräumen, in den Gärten? Irgendwo müsst Ihr eine Grenze setzen, und ich werde es nicht akzeptieren, dass ich meine Entscheidungen, wann und wo ich hingehe, nicht selbst treffen kann. Wenn ich das täte, könnte ich mich gleich in meinem Büro einschließen."
Er holte tief Luft und kämpfte seinen Frust nieder. Als sein Gegenüber stumm blieb, fuhr er fort: "Das werde ich nicht akzeptieren, Corran. Bitte versteht das."
Überraschenderweise widersprach Corran erneut nicht, sondern sah Luke nur an und presste die Lippen zusammen, einen resignierend-missmutigen Ausdruck in den Augen.
"Wie Ihr meint, Meister. Aber ich kann das nicht gutheißen."

Luke wandte sich nickend von ihm ab und setzte seinen Weg alleine fort, durch die dunklen, leeren Gänge des Tempels. Er begegnete nur zwei Wartungsdroiden, die ein Leuchtpaneel reparierten, und einem Meister-Padawan-Team, das, sichtlich erschöpft, mit Reisetaschen in der Hand, gerade von einer Mission zurückgekehrt war. Die beiden bemerkten ihn nicht, wie er im Schatten einer Ecke wartete, bis sie hinter einer Lifttür verschwunden waren.

°°°

Coruscant, Jedi Tempel, Skywalker Apartment

"Stimmt etwas nicht?", fragte Mara gähnend, als er später endlich in das gemeinsame Bett fiel, und legte das Datenpad beiseite, das sie gelesen hatte. Luke seufzte tief und starrte zur Decke hinauf, ehe er langsam seinen Kopf zu ihr drehte und zu einer Erwiderung ansetzte.
"Ich glaube, ich bin Corran soeben etwas zu hart angegangen."

Er spürte Maras Stirnrunzeln mehr, als dass er es im schwachen Licht sah. Seine Frau rückte widerwillig die Kissen in ihrem Rücken zurecht, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. Ihr Argwohn war geweckt - es glitzerte gefährlich in ihren Augen.
"Du hattest eine Auseinandersetzung mit ihm?", vergewisserte sie sich, verstanden Corran und Luke sich sonst doch hervorragend, waren enge Freunde und im Großen und Ganzen fast immer einer Meinung.
"Luke, worüber...", begann sie auf sein Nicken hin, ehe die Erkenntnis sie traf.

"Wo bist du gewesen?", fragte sie leise und viel zu ruhig.
"Bei Leia", gab er zurück und wappnete sich mental gegen den Wutausbruch, der unweigerlich folgten würde.
"Allein?", erkundigte Mara sich mit eiskalter Stimme, obgleich sie die Wahrheit bereits kannte.
"Allein", antwortete er.
Es herrschte kurz Stille.

"Skywalker", zischte Mara schließlich und setzte sich kerzengerade im Bett auf. "Wenn du diesen Tempel noch einmal alleine verlässt, wird es das Letzte sein, was du tust."
Sie schnitt ihm das Wort ab, als er zu einer Erwiderung ansetzen wollte.
"Und nein. Nein, ich glaube nicht, dass du in der Lage bist, dich alleine zu verteidigen. Nicht immer, nicht überall, nicht in jeder Situation."
Luke öffnete erneut den Mund.
"Und ja. Ja, ich glaube auch, dass die anderen fähig sind, mit dieser Situation fertig zu werden. Es sind drei unserer besten Ritter, Luke, außerdem Jacen und Corran. Es braucht mehr als manipulierte Nachrichten, durchtrennte Kabel und ein bisschen Gas, um diese Fünf aufzuhalten."

"Zugegeben", murmelte Luke ergeben. "Aber..."
"Nichts aber!", rief Mara und funkelte ihn an, ehe sie sich besann und ihren Ärger niederkämpfte. "Luke", begann sie, sanfter dieses Mal. "Wir machen uns Sorgen um dich. Wir brauchen dich hier. Niemand von uns will, dass dir etwas geschieht. Ich selbst am allerwenigsten."

Luke erwiderte nichts, ein Zeichen für Mara, dass sie ihn zumindest zum Nachdenken angeregt hatte. Er sah mit leeren Augen hinaus aus dem Fenster in die Nacht Coruscants, erschöpft, fast schon ausgezehrt. Mara wusste, dass diese Diskussion früher die ganze Nacht geweilt hätte, aber er war des Diskutierens müde geworden.
"Tu es für mich."

°°°

Eine halbe Stunde später war Mara Jade endlich eingeschlafen. Luke selbst war müde, zwang sich aber, solange wach zu bleiben, bis Maras Atem gleichmäßiger wurde und ihre Machtpräsenz ruhig. Er konnte sich noch keinen Schlaf gönnen.
Als er sich sicher war, dass seine Frau nicht ohne Weiteres wieder aufwachen würde, schloss auch er die Augen und suchte Ruhe in der Macht. Es fiel ihm um einen Bruchteil schwerer als sonst, etwas, das ihn beunruhigte; normalerweise konnte nichts seine Verbundenheit mit dem mystischen Energiefeld stören.
Er schob seine zweifelnden und verwirrten Gedanken resolut beiseite und konzentrierte sich.

Es war schwierig, ohne aktive Mithilfe der Macht in die Letzte Heimat des Lichts zu gelangen.
Es war, als versuchte er, gegen den Strom einen Fluss hinauf zu schwimmen, inklusive reißender Strömung, Untiefen, scharfkantiger Felsen und Stromschnellen. Mit einem tiefen Atemzug sandte er seine Sinne aus, hinaus in die Galaxie, und suchte nach den Ankern, die ihm helfen würden, diese Aufgabe zu bewältigen.
/Hinter das Sichtbare, du blicken musst/ meinte er Yodas Stimme zu vernehmen und lächelte leicht. Die Präsenz seines alten Meisters kam ihm entgegen, wies ihm den Weg. Er griff danach, hielt sich daran fest, fand auch die Signaturen Obi-Wans und seines Vaters in dem Strudel, der ihn mit sich zog.

In der Letzten Heimat des Lichts schlug Luke Skywalker die Augen auf und blickte sich um.
"Ich werde besser", gluckste er, als er feststellte, dass er nur wenige Gehminuten vom Tempel entfernt in einem Garten aufgetaucht war, anstatt wie anfangs in den Grenzgebieten der Letzten Heimat. Er sah an sich hinab; sein Grinsen wuchs leicht in die Breite. "Aber ein bisschen Übung brauche ich wohl noch...", murmelte er. Zwar trug er schon weiße Roben, darüber aber noch den braun-schwarzen Mantel, den er in seiner Realität tagsüber angehabt hatte.

Seine Augenbrauen schossen überrascht in die Höhe, als er kurz darauf den Ausgang des Gartens erreichte.
"Meister Loriani."
"Meister Skywalker", grüßte die Twi'lek lächelnd zurück und reichte ihm ohne ein weiteres Wort seinen weißen Mantel.
"Danke."
"Ihr werdet besser", kommentierte sie amüsiert.
Luke wiegte leicht den Kopf und faltete den dunklen Mantel über einem Arm. "Durchaus. Aber schwer fällt es mir noch immer", fügte er hinzu. Die beiden setzten sich in Bewegung und gingen auf den Südeingang des Tempels zu.

"Maleina... die Unregelmäßigkeiten häufen sich. Ist hier etwas Ähnliches aufgetreten?"
"Nein, Meister. Oder wir haben es nicht bemerkt. Darf man erfahren, worin die Anomalien dieses Mal bestanden?"
"Im Großen und Ganzen in Ähnlichem wie vor zwei Wochen. Plötzlich auftauchende Erinnerungen bei verschiedenen Jedi und auch Nicht-Machtsensitiven. Personen, die Informationen haben, die sie nicht haben dürften. Unruhe bei meiner Familie", zählte er auf.
"Entführungsversuche?"
"Zwei weitere. Einmal Gas, einmal ein manipulierter Navigationscomputer." Luke seufzte leise. Er nickte einem Wächter zu, der ihnen die Tür aufhielt, und trat hinter Maleina in die schattige Kühle des Jedi-Tempels. Nur wenige Jedi waren in den weitläufigen Gängen unterwegs und die Stille war fast greifbar.

Luke spürte, wie sich seine leichte Beunruhigung legte. Hier, in diesen Gestaden, schien nichts den Lauf der Dinge außer Takt bringen zu können. Stetig wie ein Uhrwerk nahm die Geschichte ihren Lauf.
"Worüber sorgt Ihr Euch?", fragte Maleina leise, als sie sich den Ratsgemächern näherten.
"Etwas sagt mir, dass noch viel mehr dahinter steht. Etwas sagt mir, dass sich noch viel mehr ändern wird. Und dass die Letzte Heimat davon nicht unberührt bleiben wird." Er hielt inne und brachte seine energisch gewordene Stimme wieder unter Kontrolle. "Hat der Rat der Sith schon geantwortet?"

"Ja. Er streitet ab, etwas mit den Versuchen, Euch zu entführen, zu tun zu haben. Meister Yoda hält die Antwort für glaubwürdig, vor allen Dingen, da ein Nachtrag unter der Nachricht stand, ich zitiere: ‚Es ist ein Unterschied, ob man dem Gegner das Spiel verdirbt, oder ob man das gesamte Spielbrett zerbricht.' Unterzeichnet hat das neue Oberhaupt ihres Rats. Darth Plagueis", berichtete die Meisterin, offensichtlich nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte.

"Sidious' Meister", setzte Luke leise hinzu und sah sich um. "Danke, Maleina", entschuldigte er die Twi'lek und begab sich zielstrebig zu Yoda, der an einem der hohen Fenster im Vorraum stand und hinausblickte. Während Loriani in die Ratskammer ging, ließ Luke geduldig die Musterung des kleinen grünen Jedi über sich ergehen.
"Hm", meinte Yoda schließlich. "Besorgt, du bist."
"Die Entwicklungen, von denen Meister Loriani mir berichtet hat, beunruhigen mich, Meister."
Yodas Ohren zuckten. "Nicht sorgen du dich solltest, um Probleme der Letzten Heimat. Ins Lot, alles wird kommen, sobald die Probleme deiner Realität, enträtselt sie sind. Lösungen du suchen musst dort, nicht hier. Und vorsichtig du sein musst, Luke. Sehr vorsichtig, ja."

Weit in der Ferne, über dem Horizont, schimmerte die Luft gräulich über den Grenzgebieten. /Ausläufer der Dunkelheit. Sie kommen näher/ überlegte der ehemalige Padawan bekümmert, erkannte aber die Wahrheit in Yodas Worten.
"Inwiefern vorsichtig?", fragte er alarmiert, mit der Vorahnung eines schlechten Gefühls, die sich noch verstärkte, als sein Meister für einen Moment stumm auf den Boden vor sich blickte.
"Eine Vermutung ich habe. Dem Rat präsentieren, ich sie nun werde."

°°°

Die Letzte Heimat des Lichts, Tempel, Ratsgemächer

"Sicher, ich mir bin. Lange darüber meditiert, ich habe, und keine andere Möglichkeit, ich sehe." Yoda hielt inne.
Eqi Utana scharrte leicht mit einem Huf über den Boden. "Ich möchte nur eines klar stellen: Es geht hier um den Grund für die Anschläge auf Meister Skywalker?", fragte er scharf.
Der kleine Meister nickte. "Darum, es geht. Gefährlicher sie sind, als gedacht wir haben. Mehr dahinter steckt, als zu denken, gewagt wir haben."
Er blickte nach links, wo Luke saß, nur scheinbar entspannt, und ausdruckslos vor sich hin auf den Boden schaute. Als er den Blick seines alten Meisters spürte, sah er auf und nickte mit leisem Widerwillen. Yoda wirkte bekümmert, als er Luke direkt ansprach.

"Tot, nichts nützen würdest du den Sith. In der Letzten Heimat, gefährlicher du bist für sie, als lebend. Selbst, wenn gelingen es ihnen würde, hier zu vernichten dich, niemals auslöschen sie dich könnten. Eine Erinnerung du bliebest, eine Prophezeiung, ein Traum, ein Teil der Macht."
Luke atmete langsam aus und lehnte sich zurück, als ihm bewusst wurde, worauf Yoda hinauswollte.
Selbiger nickte.
"Verstanden du hast, was ich meine."
"In der Tat." Luke presste die Lippen zusammen und kämpfte für einen Sekundenbruchteil um seine Fassung, ehe er aufsah, in die fragenden Gesichter der anderen Ratsmitglieder, und seine Gedanken sammelte.

"Ich muss niemandem erklären, dass es viele Möglichkeiten gibt, jemanden zur Dunklen Seite der Macht zu bekehren. Ich muss niemandem erklären, dass es nicht nur auf die subtile Art und Weise möglich ist", sagte er knapp.
Es herrschte Stille in der Ratskammer, als sich Einsicht in die Mienen der Meister schlich.
Schließlich meldete sich Ulic nachdenklich zu Wort. "Vielleicht ist es doch die subtile Art und Weise, die sie verfolgen. Wenn auch nur, um Euch angreifbar zu machen - denn ich glaube nicht, dass..."

"... die letzten Monate spurlos an mir vorübergegangen sind? Sicherlich nicht. Es ist zermürbend - weniger die Anschläge an sich als die Reaktionen meiner Umgebung. Angreifbar? Nein, nicht in einem Rahmen, der ihnen einen Ansatzpunkt bieten würde", erläuterte Luke entschieden.
Das letzte, was er brauchte, war ein zweiter Rat mit beschützerischen Ambitionen. Dies war in erster Linie ein Problem der Lebenden, denn es war schon eine sehr, sehr lange Zeit her, seitdem die Letzte Heimat des Lichts von den Sith angegriffen wurde.
Ulic grinste verstehend, Maleina lächelte leicht.

Luke nahm dies erleichtert zur Kenntnis und wandte sich erneut an Yoda. "Ihr glaubt nicht, dass der Rat der Sith dahinter steckt, Meister?"
Der alte Meister deutete auf den kleinen Kristall, der auf Lukes Armlehne lag. "Wenn gelesen du hast die Nachricht, wahrscheinlich zustimmen du mir wirst, Luke. Dass die Sith dahinter stecken, außer Zweifel stehen mag, aber nicht auf Anweisung ihres Rates sie agieren. Im Gegenteil; ihr Rat, unzufrieden damit, er ist. Der Nachtrag, besonders wichtig, er mir erscheint. Darth Plagueis, ein mächtiger Sith, er ist. Nicht töricht, er ist. Nicht wie Sidious, er denkt. Unberechenbar er ist. Undurchschaubar, seine Absichten sind."

/Es ist ein Unterschied, ob man dem Gegner das Spiel verdirbt, oder das gesamte Spielbrett zerbricht./ Die Worte, die Plagueis laut Maleina Loriani gebraucht haben sollte, wollten Luke nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Wird fortgesetzt...

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